Landwirtschaftliche Praktiken und Weltsichten in einer unsicheren Welt
Birgit Müller wird der theoretischen Frage nach dem Bezug zwischen Wissen und alltäglicher Praxis nachgehen, die ihrem anthropologischen Forschungsprojekt über "Essen, Besitz und Macht" zugrunde liegt, das sie an verschiedenen Forschungsorten verfolgt. Sie untersucht, wie die großen globalen Entwürfe, um den Hunger in der Welt zu lindern, in die tägliche Praxis der Bauern einfließen und wie sie ihnen widerstehen oder sie annehmen und wie sich aus der wandelnden Beziehung zum Saatgut, zur Erde und zum Wetter neue Ideen und Entwürfe für die Zukunft entwickeln.
Birgit Müller, PhD an der University of Cambridge 1986, ist Forscherin am LAIOS (Laboratoire d'anthropologie des institutions et des organisations sociales), CNRS/EHESS in Paris. Derzeit forscht sie über globale Landwirtschaftspolitik in der Food and Agriculture Organization (FAO) und setzt sie in Verbindung zu lokalen Praktiken von Bauern in Kanada und Nicaragua.
(u.a.): (Hg.), My Own Boss? Strategies of Resistance and Accommodation of Rural Producers to Neo-liberal Governance (= Themenheft Anthropologica Vol. 52, Nr. 2, 2010); La bataille des OGM. Combat vital ou d’arrière garde? Collection transversale débats, Paris 2008; Disenchantment with Market Economics. East Germans and Western Capitalism, Oxford 2007; gem. mit Emmanuel Terray und Vincent von Wroblewsky (Hg.), Anthropologie der Wende. Kontroversen über die deutsche Vereinigung, Cahiers du Centre Marc Bloch, Nr. 5, Berlin, Mai 1997; Toward an Alternative Culture of Work. Political Idealism and Economic Practices in West Berlin Collective Enterprises, Boulder 1991.
Das brisante Thema Landwirtschaft steht im Fokus von Birgit Müllers Vortrag. Sie untersucht den Einfluss von Politik, Großkonzernen und Weltmarkt.