Politics and Passions. The Rise of the Extreme Right
Wie sind die Logiken beschaffen, die die Konstruktion sozialer Identitäten in den gegenwärtigen Gesellschaften bestimmen? Zumindest zwei wichtige Veränderungen haben in den letzten 20 Jahren stattgefunden. Eine erste Veränderung ist in dem Zustand der permanenten Krise zu sehen, in die der wohlfahrtstaatliche Konsens seit den 70er Jahren geraten ist. Dieser bildete die beherrschende politische Hegemonie der westlichen Demokratien seit 1945. Die Form der Hegemonie zeichnete sich durch einen hohen Grad der Institutionalisierung sich ausweitender sozialer Ansprüche im Kontext eines steten Wirtschaftswachstums aus. Obwohl die Ausdifferenzierung des politischen Spektrums bedingt durch den Kalten Krieg immer präsent war, beeinflußte dies nicht unmittelbar die Artikulation sozialer Ansprüche. Während der 70er und 80er Jahre zerbrach das Konsensmodell jedoch weitgehend. Dies war zum einen verursacht durch das Auftauchen neuer politischer Strömungen und Anliegen, die innerhalb der gegebenen politischen Strukturen nicht so leicht Ausdruck finden konnten, und zum anderen durch die über den Neoliberalismus verursachte soziale und politische Neuausrichtung der großen westlichen Demokratien.
Die Folge dieser Entwicklungen war eine abnehmende Fähigkeit des politischen Systems, Raum und Artikulationsmöglichkeiten für verschiedene Formen des sozialen Protests- von der Ökologiebewegung, über die Protestformen in der Folge von 1968 bis hin zum Rechtspopulismus in einigen der größten westeuropäischen Demokratien bereitstellen zu können.
Der Workshop versucht die Emergenz dieser disparaten Protestbewegungen und deren Logik innerhalb der Hegemonietheorie von Chantal Mouffe und Ernesto Laclau zu thematisieren.
Senior Research Fellow, Centre for the Study of Democracy, School of Social and Policy Sciences, University of Westminster, London. Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte u.a. Harvard University, College international de Philosophie, Paris, Institute for Advanced Study, Princeton, University of California.
Zu ihren wichtigsten Publikationen zählen: gemeinsam mit Ernesto Laclau Hegemony and Socialist Strategy. Towards a Radical Democratic Politics (London: Verso 1985) [dt. Hegemonie und radikale Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus (Wien: Passagen-Verlag, 1991 ); weiters The Return of the Political (London: Verso 1993); Dimensions of Radical Democracy. Pluralism, Citizenship and Community ed. and Introduction (London: Verso 1992); Deconstruction and Pragmatism ed., (Routledge 1996), sowie zahlreiche Beiträge in Sammelbänden und Artikel zu Politischer Theorie.