Kulturpoetik des Interieurs und der Luxusdinge
Im Projekt „Kulturpoetik des Interieurs und der Luxusdinge“ setzt sich Günter Oesterle die Aufgabe, Dingkultur und Materialität, Raumästhetik und Historismus, Intimität und Gewalt zusammenzuführen. Im ersten Arbeitsschritt steht eine intermedial verfahrende Rekonstruktion der Aufwertung von Genre und Stillleben an, in einem zweiten Schritt gilt es eine ästhetische Theorie des Interieurs zu entwerfen und in einem dritten die Bedingungen der Störung bzw. Zerstörung des Interieurs zu erörtern.
Günter Oesterle war Professor für Neuere deutsche Literatur an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, 2007/08 Leiter des Wissenskollegs der Studienstiftung „Die Peripherie und das Periphere“ und danach Senior Fellow im Frias (Freiburger Institute for Advanced Studies). 2009/10 war Günter Oesterle Fellow im kulturwissenschaftlichen Gutenberg-Forschungskolleg Mainz.
(u. a.): Coup d’œil und point de vue. Korrespondenz und Kontrast des Feldherrn- und Soldatenblicks im stehenden Heer des Absolutismus, in: Kenneth S. Calhoon und Eva Geulen (Hg.), „Es trübt mein Auge sich in Glück und Licht“. Über den Blick in der Literatur, Berlin 2010; gem. mit Heinz Brüggemann (Hg.), Walter Benjamin und die romantische Moderne, Würzburg 2009; Kontroversen und Perspektiven in der Erinnerungs- und Gedächtnisforschung, in: Judith Klinger und Gerhard Wolf (Hg.), Gedächtnis und kultureller Wandel. Erinnerndes Schreiben – Perspektiven und Kontroversen, Tübingen 2009; Imitation und Überbietung. Drei Versuche zum Verhältnis von Virtuosentum und Kunst, in: Hans-Georg von Arburg (Hg.), Virtuosität. Kult und Krise der Artistik in Literatur und Kunst der Moderne, Göttingen 2006; Unter dem Strich. Skizze einer Kulturpoetik des Feuilletons im neunzehnten Jahrhundert, in: Jürgen Barckhoff, Gilbert Carr, Roger Paulin (Hg.), Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Bd. 77: Das schwierige neunzehnte Jahrhundert, Tübingen 2000.
Günter Oesterle erörtert poetologisch wie auch kultur- und mediengeschichtlich das konkrete Wohnen im Wechsel von Innen- und Außenwelt vom Spätbarock bis zum Fin de Siècle. Er beleuchtet einerseits das öffentliche Straßengeschehen und andererseits die intimen Abläufe zwischen Voliere und Boudoir.