Verführung zur Unordnung. Teufelspakte in der Frühen Neuzeit
Der Teufel (griech. Διάβολος = Durcheinanderwerfer) ist der chaotische Gegenspieler Gottes. Ergreift er Besitz von einem Menschen, geraten seine Welt, sein Körper und seine Sprache durcheinander. Allein streng geregelte Exorzismen vermögen die Ordnung wiederherzustellen. Eine posthume Psychoanalyse Sigmund Freuds machte den Fall des Malers Christoph Haizmann publik, der 1677 behauptete, sich dem Teufel verschrieben zu haben. Seine Pakte sind in einem Konvolut der Österreichischen Nationalbibliothek überliefert, das u. a. auch Kopien von Tagebuchaufzeichnungen und Bildern – gleichsam verae effigies des Teufels – enthält. Ziel des Forschungsprojektes ist es, die historische Gestalt Christoph Haizmanns zu rekonstruieren und die medialen Praktiken zur Evokation bzw. zur Austreibung des Teufels zu untersuchen. Ein Fokus liegt dabei auf der Frage nach neuzeitlichen Beschreibungen der Verbindung von Kunst und Teufel bzw. der dämonischen Dimension des kreativen Akts.
Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Geschichte in Freiburg, Paris und Berlin promovierte Jasmin Mersmann mit einer Arbeit über Ludovico Cigoli und die „Formen der Wahrheit um 1600“. Seit 2006 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. In ihrem Habilitationsprojekt beschäftigt sie sich mit Techniken der Deformation, i. e. künstlerischen und kultivierenden Eingriffen in die (Wuchs-)Form menschlicher, tierischer und pflanzlicher Körper.
(u. a.): Schieflagen. Die ‚architectura obliqua’ des Juan Caramuel y Lobkowitz, in: David Ganz und Stefan Neuner (Hg.), Mobile Eyes. Peripatetisches Sehen in den Bildkulturen der Vormoderne, München 2013, S. 321–353; Glühwürmchen, in: Christian Kassung und Olaf Rader (Hg.), Zoologicon. Ein kulturhistorisches Wörterbuch der Tiere, München 2012, S. 138–143; gem. mit Eva Johach und Evke Rulffes (Hg.), Mimesen. ilinx. Berliner Beiträge zur Kulturwissenschaft 2 (2011); Astronom, Märtyrer und Esel: Zeugen des Unsichtbaren um 1600, in: Sibylle Schmidt, Sybille Krämer, Ramon Voges (Hg.), Politik der Zeugenschaft. Zur Kritik einer Wissenspraxis, Bielefeld 2010, S. 183–204.
"How To Self-Translate the Experience of Migration– Participatory Practices in Social Documentary Photography" - Vortrag von Stadt Wien/IFK_Fellow Birigit Mersmann in Florenz:
Im Rahmen der Konferenz: 12-13 Oktober 2017:
ENCOUNTERS. HANDLING, PLACING AND LOOKING AT PHOTOGRAPHS IN RELATION TO MIGRATION
Villa Romana,
Via Senese 68,
50124 Florence/Florenz
Der Teufel (griech. Διάβολος = Durcheinanderwerfer) ist der chaotische Gegenspieler Gottes. Ergreift er Besitz von einem Menschen, geraten dessen Welt, dessen Körper und dessen Sprache durcheinander. Allein streng geregelte Exorzismen vermögen die Ordnung wiederherzustellen. Eine posthume Psychoanalyse durch Sigmund Freud machte den Fall des Malers Christoph Haizmann publik, der 1677 behauptete, sich dem Teufel verschrieben zu haben. Ein Vortrag von Jasmin Mersmann.