Getanzte Politik. Die Inszenierung des kaiserlichen Hofes im Wiener Ballett von 1750 bis 1765
Karin Fenböck untersucht, inwieweit das Ballett an den höfisch subventionierten Theatern für die Außenpolitik Österreichs gegenüber Frankreich politisch instrumentalisiert wurde. Zum einen wird das politisch-kulturelle Umfeld des Bühnentanzes analysiert bzw. werden Indizien dafür gesucht, ob und inwieweit in zeitgenössischen Wiener Ballettensembles die mit der Inszenierung des Hofes gesetzten Zeichen sichtbar gemacht wurden. Der Theatertanz in Wien befindet sich im untersuchten Zeitraum an einer Schnittstelle zwischen höfischer Politik, ihren Inszenierungen und Disziplinierungen und den zeitgenössischen theatralen Reformbestrebungen der Aufklärung. Zudem wird zu klären versucht, ob für die Ballettmeister, Tänzer und Choreografen Franz Anton Hilverding (1710-1768) und Gasparo Angiolini (1731-1803) im fraglichen Zeitraum die Möglichkeit gegeben war, mittels des Handlungspotenzials der (Tanz-)Bewegungen die ständige Reproduktion der Manifestation von Macht zu brechen.
Karin Fenböck studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Sie ist gegenwärtig Doktorandin an der Abteilung für Musik- und Tanzwissenschaft der Paris-Lodron-Universität Salzburg und war im Studienjahr 2009/10 als Studienassistentin ebendort tätig. Davor arbeitete sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt "Tanztheoretische Schriften von Gasparo Angiolini" ebenda.
Claudia Jeschke, Nicole Haitzinger (Hg.), unter Mitarbeit von Irene Brandenburg und Karin Fenböck, Tanz und Archiv: ForschungsReisen, Heft 2, Biografik, München 2010; gem. mit Nicole Haitzinger (Hg.), DenkFiguren. Performatives zwischen Bewegen, Schreiben und Erfinden, München 2010 [in Vorbereitung]; Claudia Jeschke, Nicole Haitzinger (Hg.), unter Mitarbeit von Irene Brandenburg und Karin Fenböck, Tanz und Archiv: ForschungsReisen, Heft 3, Historiografie, München 2010 [in Vorbereitung]; Gasparo Angiolini: Tanztheoretische Schriften, hg. von Sibylle Dahms, Irene Brandenburg und Monica Bandella, unter Mitarbeit von Karin Fenböck [in Vorbereitung]; Derra de Moroda - dem Archiv verschrieben?, in: Claudia Jeschke, Nicole Haitzinger (Hg.), unter Mitarbeit von Irene Brandenburg und Karin Fenböck, Tanz und Archiv: ForschungsReisen, Heft 3, Historiografie, München 2010 [in Vorbereitung].