Fellows


Karl-Siegbert Rehberg
ifk Gast der Direktion


Duration of fellowship
01. October 2013 bis 30. November 2013

Kunststaat DDR



PROJECT DESCRIPTION

Fertigstellung meiner Monographie „Kunststaat DDR“ auf der Basis mehr als zwanzigjähriger Forschungen (eingeschlossen zwei große Ausstellungen zum Thema) über die Kulturpolitik und die Künste in der DDR (vor dem Hintergrund der deutschen Teilung und dem Kampf der Systeme im Kalten Krieg) sowie zur Situation der Künstlerinnen und Künstler wie auch der Künste im Prozess der Wiedervereinigung (besonders zum deutsch-deutschen Bilderstreit seit 1990). In Wien möchte ich aber auch die Gelegenheit zu Archivstudien nutzen: erstens (in Fortsetzung früherer Archivrecherchen zu Arnold Gehlens Professur in Wien) zur Philosophie und Psychologie von 1940–1945 (Archive der Universität Wien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) und zweitens (im Rahmen meines Forschungsprojekts zu RomkünstlerInnen im 19. Jahrhundert) Recherchen zum Lukasbund (im Archiv der Akademie der bildenden Künste und im Österreichischen Staatsarchiv).



CV

Karl-Siegbert Rehberg war Buchhändler und Journalist und auch im Deutschen Bundestag tätig. Seit 1992 ist er Gründungsprofessor und Inhaber des Lehrstuhls für Soziologische Theorie, Theoriegeschichte und Kultursoziologie an der Technischen Universität Dresden (TUD), seit 2009 als Seniorprofessor. Von 2003 bis 2007 war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie; seit 1977 ist er Herausgeber der Arnold-Gehlen-Gesamtausgabe, bis 2008 war er Projektleiter und Vorstandsmitglied im Sonderforschungsbereich 537 „Institutionalität und Geschichtlichkeit“ mit dem Teilprojekt „Kunstinstitutionen in der Moderne“; von 2000 bis 2010 fungierte er als Betreuer in dem gemeinsam mit der École Pratique des Hautes Études in Paris veranstalteten Internationalen Graduiertenkolleg 625; seit 2008 ist er wissenschaftlicher Leiter der Dresden School of Culture in der Dresden International University (Masterstudiengang „Kultur + Management“) und seit 2010 Sprecher des BMBF-Verbundprojektes „Bildatlas: Kunst in der DDR“ und Direktor des Dresdner Instituts für Kulturstudien e.V.



Publications

(u. a.): Herausgeber der Arnold-Gehlen-Gesamtausgabe (als Bandherausgeber: bisher Bde. 3, 4, 6, 7 und 9 (im Druck); Arnold Gehlen, in: Thomas Bedorf, Andreas Gelhard (Hg.), Die deutsche Philosophie des 20. Jahrhunderts, Darmstadt 2013, S. 123–127; Roma capitale delle arti, Transzendenzen und Kunstkonkurrenzen, in: Hans Vorländer (Hg.), Transzendenz und die Konstitution von Ordnungen, Berlin 2013, S. 66–93; gem. mit Paul Kaiser (Hg.), Bilderstreit und Gesellschaftsumbruch. Die Debatten um die Kunst aus der DDR als Stellvertreterdiskurs im Prozess der deutschen Wiedervereinigung. Berlin/Kassel 2013; Das Unbehagen an der Soziologie. Antisoziologische Motive und die Etablierung einer akademischen Disziplin, in: Georg Kneer, Stephan Moebius (Hg.), Soziologische Kontroversen. Beiträge zu einer anderen Geschichte der Wissenschaft vom Sozialen. Frankfurt/Main 2010, S. 217–253.

26 November 2013
  • Lecture
TBA21–Augarten, Scherzergasse 1A, 1020 Wien
Karl-Siegbert Rehberg

Kunststaat DDR

TBA21 und IFK freuen sich, eine gemeinsame Serie von Vorträgen und Veranstaltungen zwischen Kunst und Wissenschaft, Praxis und Theorie anzukündigen. Den Auftakt macht der Soziologe und IFK_Gast des Direktors Karl-Siegbert Rehberg mit einem Auszug aus seiner langjährigen Recherche zum Kunststaat DDR.

>
06 October 2014
  • Lecture
IFK
Karl-Siegbert Rehberg

ORDNUNGSDENKEN UND DYNAMISCHE ANTHROPOLOGIE. ARNOLD GEHLEN ALS PHILOSOPH UND SOZIOLOGE IM „JAHRHUNDERT DER EXTREME“

Arnold Gehlen gehört zu den Hauptautoren der Philosophischen Anthropologie, die von Max Scheler und Helmuth Plessner am Beginn des 20. Jahrhunderts begründet worden war. Bekannt ist seine Bestimmung des Menschen als „Mängelwesen“, die biologisch umstritten ist. Gehlens Angst vor dem Chaos im Inneren des Menschen und in der vom menschlichen Handeln mitbestimmten Welt begründete einen Konservatismus, der in merkwürdigem Widerspruch zu seiner dynamischen Anthropologie steht, konstatiert Karl-Siegbert Rehberg in seinem Vortrag.

>