Globalisierung städtischer Räume - Orte des Glücks?
Die Möglichkeiten globalen Handelns hängen immer auch von der Praxis lokaler Bedingungen ab, die von den Effekten kultureller Modernisierung gesellschaftlicher Räume mitbestimmt werden. Vorstellungen räumlicher Ungebundenheit, wie sie etwa Kinokomplexen oder Urban Entertainment Centers – sogenannten Instant Citys – zugeschrieben werden, sind demnach als Verschränkung von Lokalem und Globalem zu interpretieren. Glück, Zufriedenheit und Geborgenheit bilden dabei Ordnungsmuster, die den BesucherInnen derartiger Erlebniswelten als eine Art Ware angeboten werden. Gegenwärtige Lebensstile scheinen davon geprägt zu sein, daß jeder/jede seines/ihres Glückes Schmied sein soll oder sogar muß. Mit Erlebnisarchitektur in Verbindung mit ökonomischer Gewinnmaximierung wird nicht zuletzt auch soziale Exklusion gefördert. Unglück wird gesellschaftlich nicht akzeptiert, die Unglücklichen bleiben draußen. Das Forschungsvorhaben wird von der These begleitet, daß diese Form globalisierter Räume sowohl heterogene regionale Identitäten als auch kollektive soziale Identitäten mitkonstruieren, die in Beziehung mit der symbolischen Sprache des Raumes (Erlebnisarchitektur) stehen. Gespräche mit Menschen, die solche Räume benützen oder in der Umgebung wohnen, bilden, in Verbindung mit teilnehmender Beobachtung, die empirische Grundlage des Forschungsprojektes. Die spezifischen Ortseffekte werden so zum zentralen Moment.
Mag. phil., geboren 1970 in Schwarzach i. Pg., Österreich, Studium der Volkskunde/Kulturanthropologie an der Universität Graz, studiert derzeit Architektur