Unsere Oper ist ein Dorf ist eine soziale Skulptur. Lokaler Kontext und Arbeitsweise des Architekten Diébédo Francis Kéré in Schlingensiefs Operndorf Afrika
Das Operndorf ist das letzte große Projekt des deutschen Künstlers Christoph Schlingensief (1960–2010). Für sein Vorhaben konnte Schlingensief den in Berlin arbeitenden Burkinabé Diébédo Francis Kéré als Architekten gewinnen. Gemeinsam haben es die beiden in der Form entwickelt, wie es nun auch nach Schlingensiefs Tod unter der Leitung von Aino Laberenz verwirklicht wird. Die Forschungsarbeit geht folgenden Fragestellungen nach: Welche Anknüpfungspunkte bestehen für diese Einrichtung in der direkten Umgebung, welche positiven Impulse kann der Architekt setzen, und welche Vor- und Nachteile birgt die Errichtung einer Kulturinstitution auf Initiative eines europäischen Künstlers, die von der lokalen Bevölkerung getragen werden soll? Ist dies ein „weißer Elefant“, also ein überdimensioniertes, vom Ausland installiertes Bauwerk ohne Bezug zur Realität vor Ort? Der Einfluss von Kérés Bau- und Arbeitsweise auf die Projektentwicklung ist neben dem lokalen Kontext zentrales Element von Rutzendorfers Betrachtungsweise betreffend das Operndorf Afrika.
Marlene Rutzendorfer lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte Architektur und Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien und Paris und dissertiert zur Rolle von Francis Kérés Architektur in Schlingensiefs Operndorf: "Unsere Oper ist ein Dorf ist eine soziale Skulptur"(AT). 2014 führte sie ein Forschungsaufenthalt in das Operndorf Afrika sowie nach Gando, Burkina Faso. 2011 war sie kuratorische Assistentin am ACFNY (Austrian Cultural Forum New York City) und ab 2012 Bühnenbildassistentin u. a. am Burgtheater und bei den Salzburger Festspielen sowie Kuratorin und Szenografin von Ausstellungen im Az W/ DAZ für wonderland platform for european architecture. Marlene Rutzendorfer ist ebenso Kuratorin des Festivals ARCHITEKTUR.FILM.SOMMER im Az W. 2015 nahm sie am Festival der Regionen "Schichtwechsel Hackeln in Ebensee" teil und hatte einen Lehrauftrag am IFOER der TU Wien. 2016/17 IFK_Junior Fellow Abroad in Harvard.
(u. a.): Change Anyone? Eine Biennale im Zeichen des positiven Wandels, in: Parnass 2015, S. 105ff; Austrian Architecture: Future Proof?, architectuul.com, Berlin 2014; Grande Hotel Interim use & reuse of large-scale buildings, in: Anna Lugbauer und Bahanur Nasya (Hg.), Represent & Reflect. Wonderland, Wien 2013, S. 2021; Shopping districts Thoughts & events on "The Gruen Effect", in: Anna Lugbauer und Bahanur Nasya (Hg.), Represent & Reflect. Wonderland, Wien 2013, S. 42-44.
Marlene Rutzendorfer, IFK_Junior Fellow Abroad, organisiert einen Filmabend der besonderen Art zum Architekten Francis Kéré an der Harvard University, 11. April, 06:30PM – 08:30PM
Die neunte Ausgabe des internationalen Open Air Architekturfilmfestivals präsentiert preisgekrönte Filme und Neuentdeckungen zum Thema Bodenverbrauch in ländlichen und urbanen Räumen.
Das Operndorf ist das letzte große Projekt des deutschen Künstlers Christoph Schlingensief (1960–2010). Für sein Vorhaben konnte er den in Berlin arbeitenden Burkinabé Diébédo Francis Kéré als Architekten gewinnen. Gemeinsam haben die beiden das Operndorf in der Form entwickelt, wie es nun auch nach Schlingensiefs Tod in Burkina Faso verwirklicht wird.