Das Werk von "Johann Karl Wezel"
Die Texte Johann Karl Wezels (1747-1819) erwecken heute ob ihrer Widersprüchlichkeit und Unzeitgemäßheit nicht mehr nur die euphorische Neugier der Wissenschaft. Wezels Arbeiten werden von skeptischen Denk-Figuren durchzogen, die ihren Ausdruck auch im häufig inszenierten Streit finden: als Scheinkampf, Widerstreit oder Rechtsstreit pflanzt sich dieses metapherntaugliche Handlungselement auch als Allegorie bis auf den "Tummelplatz des Gehirns" der Wezelschen Figuren fort. Ein Kupferstich aus Wezels "Belphegor" zeigt, wie Belphegor von seiner Geliebten Akante unsanft verabschiedet wird. Die unausgesprochene Parole: Wi(e)der Streit! harrt der Untersuchung und Diskussion.
Mag. phil, geb. 1972 in Salzburg; studierte Deutsche Philologie, Theaterwissenschaften, Französisch und Italienisch in Wien, 1995-1996 Erasmus-Stipendiat in Turin, 1997 Diplomarbeit zum Thema .. Eine Einführung in die Poetik Franz Josef Czernins anhand des Gedichtes 'erosion' aus dem Lyrikband 'natur-gedichte'". Mehrere Regie-Hospitanzen an Wiener Theatern, 1998 dramaturgische Mitarbeit beim "worttheater" am Volkstheater; bis 1998 freier Mitarbeiter in der Kulturredaktion Die Presse. Bearbeitung des Nachlasses von Gunter Falk für das Österreichische Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek.