A Concise History of Austria
[Für dieses Fellowship liegt keine klassische Projektbeschreibung vor. Aus der Institutszeitschrift des IFK, heute IFKnow:]
Beller hielt während seines viermonatigen Aufenthaltes am IFK eine Reihe von Vorträgen an den Universitäten Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck sowie im Republikanischen Club in Wien. Auch sein Vortrag am IFK zum Thema "Wie schreibt man eine kurze Geschichte Österreichs?" kommentiert von Gerhard Botz, Professor für Geschichte an der Universität Salzburg, fand großes Interesse. Er hat auch mit drei Junior Fellows, die er während seines Aufenthaltes am IFK betreute, ein Seminar zum Thema "Juden und Identität in Wien um 1900" veranstaltet, an dem Nachwuchsforscherinnen und auch renommierte Kollegen aus Wien und Graz teilnahmen.
Die übliche Version der Österreichischen Geschichte der Neuzeit ist durch zwei Ereignisse bestimmt: die Gegenreformation und die Entwicklung einer neuen Kultur, das Barock. Diese zwei historischen Konfigurationen werden traditionellerweise als die Grundlagen des authentischen 'österreichischen Charakters' gesehen und als Erklärung sowohl der autoritären Ausrichtung des Staates und der Gesellschaft als auch des speziellen 'kulturellen' und ästhetischen Charakters der Österreichischen Tradition herangezogen. Demgegenüber wurden Reformation, Aufklärung und Modernisierung als entweder dem Österreichischen Naturell fremd oder als von oben verordnet angesehen. Die Absicht dieser Tagung ist es, die verborgenen und gegenläufigen Traditionen der Österreichischen kulturellen und intellektuellen Geschichte aufzuzeigen und die Verbindungen zwischen den offenkundigen und versteckten Formen protestantischen Glaubens und eines Nonkonformismus in Österreich seit 1600 zu untersuchen sowie die Möglichkeiten, die diese Perspektive für ein neues Verständnis österreichischer Geschichte eröffnet.
Steven Beller, geb. 1958 in England, Historiker, lebt und arbeitet als freier Wissenschafter in Alexandria, USA. Beller studierte in Cambridge, GB, und lehrte an der Georgetown University, USA.
Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zur Geschichte Österreichs bzw. Wiens, darunter: Herzl, (for the series Jewish Thinkers, general editor Arthur Hertzberg), London/New York 1991; Vienna and the Jews, 1867-1938: A Cultural History, Cambridge University Press, 1989; die deutsche Übersetzung Wien und die Juden, 1867-1938, erschien 1993 bei Böhlau.