07 März 2016
  • Lecture
IFK

DIE GRENZENLOSIGKEIT DER KULTURWISSENSCHAFTEN

Was hält die Kulturwissenschaften auf Trab und, noch schwieriger: Was hält sie zusammen? Aleida Assmann diskutiert Potenziale und Probleme einer Forschungsrichtung, die Schwierigkeiten mit ihrer Grenzziehung hat.

 

Während sich in den Geisteswissenschaften die ForscherInnen im Nachhinein Gedanken über Kunst und Geschichte machten, sind die Kulturwissenschaften mit dem Anspruch angetreten, dass ihr Diskurs an der Konstruktion und Veränderung der Welt mit beteiligt ist. Kulturwissenschaftliche Diskurse verstehen sich in diesem Rahmen immer weniger als Reaktion auf Bestehendes wie Fakten oder Texte, die im Modus der Nachträglichkeit beschrieben werden, sondern immer öfter als Interventionen, als Mitwirkung an Formen der Welterschaffung und -umschaffung. Damit stellt sich aber ein neues Problem: Was genau macht den Gegenstandsbereich der Kulturwissenschaften aus, und lässt er sich überhaupt noch ein- und abgrenzen?

 

Aleida Assmann hatte von 1993 bis 2014 den Lehrstuhl für Anglistik und Allgemeine Literaturtheorie an der Universität Konstanz inne. Sie hat verschiedene Gastprofessuren in den USA wahrgenommen und erhielt im Jahre 2014 den A. H. Heineken-Preis für Geschichte. Zahlreiche Publikationen zum Thema kulturelles Gedächtnis, Trauma und Generationen sind erschienen. Derzeit ist sie Stadt Wien/IFK_Urban Fellow.

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