22 Juni 2016
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ORF Radiokulturhaus Argentinierstraße 30a, Großer Sendesaal

MENSCHENRECHTE UND MENSCHENPFLICHTEN IM HISTORISCHEN KULTURVERGLEICH

0:00 - 23:59

"Menschenrechte" gibt es seit der frühen Neuzeit. Sie wurden in der Aufklärung erfunden und in der Französischen Revolution deklariert, aber keineswegs auch immer umgesetzt. Für viele blieben sie lange Zeit eine unerfüllte Forderung und müssen bis heute immer wieder neu erkämpft werden. "Menschenpflichten" dagegen gibt es seit Menschengedenken. Es geht dabei um Selbstverpflichtungen der Stärkeren und Etablierten, sich fürsorglich um Schutzlose und Bedürftige zu kümmern.  

 

Menschenrechte formulieren einen Anspruch vor dem Gesetz, der historisch in Europa entstand, aber eine universale Geltung beansprucht. Menschenpflichten beziehen sich auf ethische und soziale Normen, die in allen Kulturen der Welt verankert und somit global sind. Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingsdebatten wird der Vortrag die unterschiedliche Geschichte, Grundlage und Reichweite dieser beiden Prinzipien untersuchen und nach ihrer Vereinbarkeit fragen. 

 

Aleida Assmann hatte von 1993 bis 2014 den Lehrstuhl für Anglistik und Allgemeine Literaturtheorie an der Universität Konstanz inne. Sie hat verschiedene Gastprofessuren in den USA wahrgenommen und erhielt im Jahre 2014 den A.H.-Heineken-Preis für Geschichte. Sie verfasste zahlreiche Publikationen zum Thema kulturelles Gedächtnis, Trauma und Generationen. Sie ist derzeit Stadt Wien/IFK_Urban Fellow.

 

Publikationen (u. a.): Im Dickicht der Zeichen, Frankfurt/Main 2015; Ist die Zeit aus den Fugen? Aufstieg und Fall des Zeitregimes der Moderne, München 2013; Das neue Unbehagen in der Erinnerungskultur. Eine Intervention, München 2013.

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Ort: ORF Radiokulturhaus Argentinierstraße 30a, Großer Sendesaal