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Fast unweigerlich beginnen und enden Erzählungen der „persönlichen“ Computerrevolution in Kalifornien – dem natürlichen Habitat der Garagenbastler, Venture-Kapitalisten und technophilen Gegenkulturen. Dass sich diese Geschichte auch anders erzählen lässt, nämlich als Wissensgeschichte postindustrieller Arbeitswelten, zeigt Max Stadler.
Zunehmend alltäglich, zunehmend erschwinglich, avancierten Bildschirme (oder video terminals) gegen Ende der 1970er-Jahre zum Inbegriff postindustrieller Arbeits- und Daseinsweisen – gab es um 1975 in der BRD etwa gerade einmal 50.000 derartiger terminals, sollten es zehn Jahre später schon eine Million sein. Indessen haben sich die Konfliktlinien, Wissensfelder und Theorieproduktionen, die jene Diffusion unweigerlich auf den Plan treten ließ, in der Computergeschichtsschreibung kaum niedergeschlagen. Zu Unrecht, wie Max Stadlers Vortrag zeigt: Denn zwischen den Hightech-Weltmarktfabriken des Globalen Südens und europäischen Großraumbüros lassen sich unschwer die Konturen einer anderen Erzählung nutzerfreundlicher Maschinen ausmachen. Diese andere Erzählung handelt von Postindustrialisierung und staatlichen Forschungsprogrammen, von Kopfschmerzen und geröteten Augen, von der Maschinisierung „geistiger“ Arbeit und (in einer Nebenrolle) sozial-bewegten InformatikerInnen.
Max Stadler ist Postdoc am Lehrstuhl für Wissenschaftsforschung der ETH Zürich. Seine Forschungsinteressen bewegen sich im Schnittfeld der Technik-, Wissens- und Ideengeschichte postindustrieller Arbeit; weitere Forschungsschwerpunkte bilden die Geschichte der Wissenschafts- und Technikkritik seit den 1970er-Jahren sowie die Geschichte von Hightech. Derzeit ist Max Stadler IFK_Research Fellow.
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