20 März 2013
  • Events
IFK

BUCHPRÄSENTATION: Clemens Peck: Im Labor der Utopie. Theodor Herzl und das „Altneuland“-Projekt

Clemens Peck lehrt und forscht an der Universität Salzburg. Sein Buch „Im Labor der Utopie“ ist im Jüdischen Verlag erschienen und geht den Ideen Theodor Herzls zu einer zionistischen Zukunftsgemeinschaft nach.

 

Als Reaktion auf den europaweiten Antisemitismus verfasste Theodor Herzl mit „Der Judenstaat“ (1896) die Gründungsschrift des politischen Zionismus, das Manifest für eine jüdische öffentlich-rechtliche Heimstätte in Palästina oder Argentinien. Sechs Jahre später erschien der utopische Roman „Altneuland“, in dem er seine Ideen einer zionistischen Zukunftsgemeinschaft in Palästina literarisierte, reflektierte und modifizierte. Herzl schrieb die Utopie nach eigenen Angaben, „um zu zeigen, dass es keine ist“. In seinem Buch geht es nicht um Literatur oder Politik – es geht um beides gleichermaßen: Das Märchen kommender Zeiten changiert zwischen Roman und Leben, Imagination und Realisierung, Zukunft und Gegenwart.

 

Clemens Peck folgt Herzls Suchbewegung zwischen diesen Polen und zeigt, auf welche Weise die Experimente im Labor der Utopie mit dem Wissen und den Mythen der Moderne verbunden sind. Er lotet die Leistungen des Romans vor dem Hintergrund des Utopie-Diskurses um 1900 aus und gewinnt überraschende Einsichten – nicht nur in die schillernde Person des jüdischen Schriftstellers und Journalisten, sondern auch in das kulturelle Archiv des Wiener Fin de Siècle.

Weitere Informationen zu Clemens Peck

Ort: IFK