02 Mai 2018
  • Lecture
IFK

DIE ZUKUNFT LIEGT IN DER UTOPIE. VOM VERFASSEN EINES UTOPISCHEN ROMANS

18:15
Foto: Walter Pamminger

Ilija Trojanow ist Schriftsteller, Übersetzer und Verleger. Seiner Feststellung nach halten sich unsere Gesellschaften Dystopien wie Haustiere. Dagegen gelte es literarisch anzuarbeiten und Alternativen anzubieten.

 

Wir leben in Zeiten der Apokalypse. Wir halten uns Dystopien wie Haustiere: der Weltuntergang als Wille und Vorstellung. Dagegen gilt es literarisch zu opponieren, mit einer ernst zu nehmenden Utopie, der ersten seit Jahrzehnten. Doch weil dieses Genre als Soziologie des Fantastischen oft dröge und schematisch ausfällt, wird dieser Roman die zukünftige Welt durch das erzählerische Instrument der Zeitreise mit uns (teilweise) geläufigen Vergangenheiten verbinden, sodass aus dem Negativ heraus der Wahnsinn der von uns gewählten sozialen, ökonomischen und politischen Daseinsformen ebenso wie die möglichen Alternativen sichtbar werden. Die vier Ebenen: Piratinnen in der Karibik um 1720, Attentat von Fanny Kaplan auf Lenin in Moskau 1918, Olympische Spiele 1984 in Sarajevo und religiöser Wahn in Bombay in der Gegenwart. Jede der Zeitebenen wird sich eines bestimmten Genres bedienen und stilistisch anders ausfallen. Eine Reihe von zentralen Menschheitsfragen wird behandelt, in einer spielerischen und erzählungssatten Weise.

 

Ilija Trojanow wurde 1965 in Bulgarien geboren. Er studierte Jura, Ethnologie und „Havarie“ an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Trojanow wurde mit verschiedenen Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter dem Bertelsmann-Literaturpreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 1995, dem Marburger Literaturpreis 1996, dem Adelbert-von-Chamisso-Preis 2000, dem Berliner Literaturpreis 2007, dem Carl-Amery-Literaturpreis 2011 und dem Heinrich-Böll-Preis 2017. Er ist derzeit IFK_Writer in Residence/_Gast des Direktors.

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