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Der von Platon entwickelte Bildbegriff ist bis heute wirkmächtig und wurde in der philosophischen Bildforschung intensiv diskutiert. Formuliert hat ihn Platon als Kritik an einem vorsokratischen Bildverständnis. Julia Meer fragt in ihrem Vortrag anhand der etruskischen und lukanischen Grabmalereien nach diesem Bildverständnis und seiner Aktualität.
Etruskische und lukanische Grabmalereien sind vom Ende des 8. bis Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr. dokumentiert. Sie markieren den Beginn der europäischen Wand- und Monumentalmalereien und haben dadurch eine herausragende Stellung, die bislang in der philosophischen Bildforschung weitgehend unbedacht geblieben ist: Die Bilder sind an den Innenwänden der Gräber angebracht und erfüllen nicht primär eine Dekorations-, Repräsentations- oder Erinnerungsfunktion, was sie vom platonischen Bildverständnis unterscheidet. Vielmehr weisen sie einen immanenten Charakter auf, mit dem sie sich selbst zum Erscheinen bringen und Räume eröffnen, in welche die Toten gebettet werden. Durch die diesseitsbezogenen Darstellungen finden sich die Verstorbenen im Zentrum ihrer Lebenswelt wieder, und die Bilder sind Feste der Immanenz, des Lebens und des Seins. Darin manifestiert sich ein alternativer Bildbegriff, der sich anhand von vorsokratischen Bildkonzepten theoretisch deuten lässt.
Julia Meer hat Germanistik und Philosophie an den Universitäten Graz und Wien und derUniversité de Vincennes – St.-Denis (Paris VIII) studiert. Sie promovierte 2019 mit einer Arbeit über bildtheoretische Fragestellungen und ist derzeit IFK_Research Fellow. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Ästhetik, Bildtheorie, Körperphilosophie sowie Wahrnehmungstheorie.
DER VORTRAG WIRD IN ANWESENHEIT DER IFK_FELLOWS PER ZOOM ÜBERTRAGEN. WIR FREUEN UNS AUF IHRE ONLINE-TEILNAHME!
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