Nach dem Angriff japanischer Marineluftstreitkräfte auf die Pazifikflotte der USA in Pearl Harbor während des Zweiten Weltkriegs sowie im Zuge der Race Riots ab den späten 1960er-Jahren gab es jeweils breit angelegte Versuche von Rumor Control in den USA. Der Vortrag geht der Frage nach, wie und warum angesichts solcher kollektiver Gewaltszenarien ausgerechnet mit Rumor Control reagiert wurde. Dabei wird auf das Zusammenspiel und die teilweise Gegnerschaft von Politik, Medien, Wissenschaft und Zivilbevölkerung geblickt und erörtert, wie Gerüchte für Steuerungsversuche von Gesellschaft instrumentalisiert werden konnten. Durch Praktiken von Control wurden Gerüchte als Gefahr gerahmt, greifbar gemacht und einzuhegen versucht – oder sie dienten als Ausgangspunkt für antizipatorische Maßnahmen, wie etwa dem Preemptive Policing. Anhand exemplarischer Beispiele von Rumor Control soll ebenso einem kulturell tiefer gelagerten Phänomen der amerikanischen Geschichte nachgespürt werden: dem Misstrauensverhältnis von Bevölkerung und Regierung.
Thilo Neidhöfer hat Geschichte und Politikwissenschaft in Oldenburg und Long Beach studiert. Er interessiert sich für Forschungsgegenstände, mit denen sich nach der Gültigkeit und Geltungskraft von Wissen fragen lässt. Aktuell ist er ifk Research Fellow.
DER VORTRAG FINDET HYBRID STATT.
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