Niemand hat in den letzten Jahren so sehr die Natur infrage gestellt und sie als Projektion, Fiktion, Konstrukt oder Artefakt dekonstruiert wie die Kulturwissenschaften, während NaturwissenschafterInnen nach wie vor ziemlich mühelos von Natur sprechen als jenem Referenzobjekt, das sie erforschen und das es auch „da draußen“ gibt.
Von traditionellen Natur- und Bildkonzepten seit der Renaissance ausgehend, schlägt Hartmut Böhme den Bogen zu modernen und postmodernen Positionen in den Fragen der Natur und Ökologie. Haben die zunehmend selbstreferenziellen Künste und haben die im Bann des Konstruktivismus stehenden Kulturwissenschaften überhaupt noch etwas zur Natur, ihrer Evolution und Geschichte beizutragen? Anhand ausgewählter Beispiele historischer und gegenwärtiger Theorie-Positionen und künstlerischer Arbeiten, die jenseits von Naturmimesis stehen, sucht Hartmut Böhme im Rahmen seines Vortrags nach theoretischen und ästhetischen Pfaden, die aus den Phantasmen auch des Anthropozäns herausführen.
Ort: IFK
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