Der Vortrag von Nicola Gess im Rahmen des Workshops »Das innere (Nach-)Leben des Fremden. Psyche und Zivilisation« beschäftigt sich mit den Tropen – den Tropen der Sprache und den Tropen des Urwalds – anhand von literarischen und humanwissenschaftlichen Texten der 1920er- und 1930er-Jahre. Ausgehend von der paläoanthropologischen Spekulation, im Menschen seien die unterschiedlichen Stadien der Phylogenese noch immer gegenwärtig, setzt sich der Vortrag mit literarischen Entwürfen eines »organischen Gedächtnis« und der ambivalenten Hoffnung auf eine Präsenz des menschheitsgeschichtlich Vergangenen auseinander.
Nicola Gess ist Professorin für Neuere deutsche und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Basel. Sie hat an den Universitäten Hamburg und Princeton studiert und wurde nach Stationen an der HU Berlin, der Univ. Regensburg und der FU Berlin nach Basel berufen, wo sie in den letzten Jahren u.a. das Forschungsprojekt »Halbwahrheiten. Wahrheit, Fiktion und Konspiration im ›postfaktischen Zeitalter‹« und die Forschergruppe »The Power of Wonder« geleitet hat.
Der Workshop »Das innere (Nach-)Leben des Fremden. Psyche und Zivilisation« wird vom DFG-Netzwerk »Wissensgeschichten des unverfügbaren Selbst« organisiert. Die Projekte hinterfragen wie individuelle und kollektive Figuren des Selbstverlusts im historischen Zusammenspiel von Ethnologie und Psychologie dargestellt werden.
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