Markus Schmitz richtet seine Aufmerksamkeit auf einen ebenso jungen wie spannenden Sektor der globalisierten Kulturindustrie. Seine Untersuchung ausgewählter audio-visueller und literarischer Werke von arabisch-amerikanischen SchriftstellerInnen und KünstlerInnen fahndet nach deren gegen-archivischen und produktiv desorientierenden Qualitäten. Können diese Arbeiten neue Darstellungsformen und alternative Verhandlungsräume cross-kultureller Verstehensprobleme hervorbringen, die über unsere herkömmlichen Vorstellungen von Weltliteratur und Weltkunst hinausweisen?
Die kulturellen Interventionen von arabisch-amerikanischen SchriftstellerInnen und KünstlerInnen wie Rabieh Alameddine und Emily Jacir werden als besonders geeignete Instrumente zur wechselseitigen Infragestellung jedes auf stereotypen FremdGewissheiten fußenden EigenSinns gedeutet. In den häufig dokumentarisch motivierten Arbeiten ist die Gegenwart politisch-ideologischer Konfliktbeziehungen kaum von dem Bereich kultureller Darstellungen zu trennen. Markus Schmitz fragt danach, was passiert, wenn sich Texte und Bilder aus ihrem unmittelbaren Entstehungskontext lösen und wiederholt über die Kluft vormals getrennter kultureller Aussagesysteme reisen, um neue Strategien widerständiger Identifikationen hervorzubringen.
Ort: IFK
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