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Vortragsmitschnitte
Jubiläumstagung: Where are we now? Vortrag von Martin Pollack
Martin Pollack Landschaften und Un-Orte der Erinnerung
Nach neueren Schätzungen von Holocaustforscher*innen wurden von den 5,6-5,8 Millionen ermordeten Juden zirka 2-2,2 Millionen in Massenexekutionen in »killing sites« in Osteuropa, in Polen, Litauen, Lettland, Belarus, der Ukraine und in Russland getötet. Lange Zeit richtete sich jedoch die Aufmerksamkeit vor allem auf Vernichtungslager, voran Auschwitz-Birkenau, das für viele bis heute gleichsam zum Synonym für den Holocaust wurde, während die oft anonymen und in der Landschaft »verschwundenen« Orte massenhaften Tötens lange Jahre kaum Beachtung fanden. Dafür gibt es verschiedene, in Martin Pollacks Vortrag näher auszuführende Erklärungen. Hier sei angemerkt, dass er keineswegs nur vom Holocaust spricht. Die beiden großen Totalitarismen des 20. Jahrhunderts und verschiedene lokale Konflikte haben in den Gebieten, von denen hier die Rede sein wird, über die Shoah hinaus zahllose Opfer gefordert, die kein ordentliches Begräbnis fanden, sondern in »Un-Orten der Erinnerung« (auch Nicht-Orten) dem Vergessen und Verdrängen preisgegeben wurden. Martin Pollack spricht in diesem Zusammenhang von »kontaminierten Landschaften«.
Die Tagung »Where are we now?« zum 30-jährigen Jubiläum des ifk befragt Geschichte und Gegenwart von Paradigmen von Kulturwissenschaft und sondiert kulturwissenschaftliche Arbeitsweisen innerhalb und außerhalb der Universität.
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