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Vortragsmitschnitte
Jubiläumstagung: Where are we now? Vortrag von Peter Bexte
Peter Bexte Ohne Barbaren auskommen.
Alexandrinische Rand-Bemerkungen
Das Werk des Dichters Konstantinos Kavafis (1863-1933) kann als Ausdruck eines diasporischen Bewusstseins gelesen werden, und zwar in mehrfacher Hinsicht: geografisch, historisch, erotisch. Alexandria, wo er lebte und schrieb, bot um 1900 noch einmal für kurze Zeit das Bild einer vielsprachigen Kultur des Mittelmeerraumes, am Rande der griechischen Community. Kavafis‘ Versen eignet eine abgründige historische Tiefe. Seine erotischen Gedichte sind zum festen Bestand einer gay literature geworden, vor allem im englischsprachigen Raum. Unter diesen Vorzeichen widmet sich der Vortrag einem bestimmten Gedicht: Warten auf die Barbaren (»Περιμένοντας τους βαρβάρους«). Das Titelwort von den »Barbaren« ist zweifellos ambivalent besetzt. In seinem Gedicht lässt Kavafis es in einem Schwebezustand erscheinen und gleichsam verschwinden. Seine These, dass es keine Barbaren mehr gibt, sondern immer nur Kulturen, wird man seitens der Kultur-wissenschaften gern unterschreiben wollen.
Die Tagung »Where are we now?« zum 30-jährigen Jubiläum des ifk befragt Geschichte und Gegenwart von Paradigmen von Kulturwissenschaft und sondiert kulturwissenschaftliche Arbeitsweisen innerhalb und außerhalb der Universität.
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