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Vortragsmitschnitte
Martin Warnke: Medienkulturen des maschinellen Übersetzens. Eine kulturwissenschaftlich-technische Umschrift
Die Umstellung von Linguistik auf Big Data verspricht den Zugang zum Weltwissen ohne Sprachhürden. Ausgehend von der radikalen Verschiedenheit intellektuell-sinnhafter und maschinell-semantikfreier Sprachübersetzung entwirft der Vortrag ein Forschungsvorhaben, das beide Übersetzungsparadigmen aufeinander bezieht: eine Umschrift von technischen in kulturwissenschaftliche Termini und vice versa als Epistemologie digitaler Medien.
Wie nahe kommen sich Benjamins der Semantik zutiefst verpflichtete »reine Sprache« und die von jeder Semantik absehenden Sprachmodelle der heutigen Sprachübersetzer, die auf künstlichen neuronalen Netzwerken beruhen? Sind Letztere von den Überlegungen Benjamins und von kulturwissenschaftlichen Begriffsprägungen beeinflusst? Können kulturwissenschaftliche und technische Begriffsbildungen voneinander profitieren? Was heißt es überhaupt, dass rein statistisch funktionierende formale Systeme so mit Sprache umgehen können, wie wir es jetzt erleben? Welche Rolle spielt das Soziale, welche die physische Beschaffenheit von Mensch und Maschine? Martin Warnke arbeitet auf dem Gebiet der Geschichte und Theorie digitaler Medien und der digitalen Dokumentation komplexer Artefakte der bildenden Kunst. Er ist theoretischer Physiker und Direktor der DFG-Kollegforschergruppe »Medienkulturen der Computersimulation« (mecs).
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