Birgit Mersmann
Stadt Wien ifk_Fellow


Zeitraum des Fellowships:
01. Oktober 2017 bis 31. Dezember 2017

Migrant_innen übersetzen: Fremd- und Selbst-Übersetzung in Sozialdokumentarischer Fotografie



PROJEKTBESCHREIBUNG

Das Sichtbarmachen globaler Bewegungen von Migrant_innen und Flüchtenden in sozialdokumentarischer Fotografie offenbart Prozesse kultureller, medialer und situativer Übersetzung. Um die visuelle Übersetzung von Migration in sozialdokumentarischer Fotografie zu untersuchen, werden vier Fotoprojekte zu aktuellen Migrationsbewegungen im europäischen, amerikanischen und globalen Kontext analysiert: Ad van Denderens Go No Go: The Frontiers of Europe (2003), Jim Goldbergs Open See (2009), Sebastião Salgados Migrations: Humanity in Transition (2000), und Fotohistorias: Participatory Photography and the Experience of Migration (2015) von Ricardo Gomez/Sara Vannini. Mit Bezug auf die partizipatorischen Tendenzen in der gegenwärtigen Dokumentarfotografie untersucht diese Studie translatorische Unterschiede (und Übergänge) zwischen Selbst- und Fremd-Übersetzung im Bereich sozial engagierter Dokumentarfotografie, und setzt sich kritisch mit ihren Potentiale und Risiken auseinander.



CV

Birgit Mersmann ist assoziierte Forschungsprofessorin am NFS „Bildkritik” an der Universität Basel. Von 2015-2017 war sie als Gastprofessorin für „Kunst der Moderne und Gegenwart“ an der Universität Köln, und von 2008-2015 als Professorin für „Westliche und Außer-Europäische Kunst“ an der internationalen Jacobs University in Bremen. Sie ist Mitbegründerin des Forschungsnetzwerks “Kunstproduktion und Kunsttheorie im Zeichen Globaler Migration”, das 2013 ins Leben gerufen wurde. Als Visiting Fellow war sie 2014 am Neubauer Collegium of Culture and Society an der University of Chicago, und 2013 am Humanities Research Centre an der Australian National University (ANU), wo sie die urbanen Museumslandschaften in asiatischen Weltstädten untersuchte. Birgit Mersmanns Forschungsschwerpunkte umfassen Bild- und Medientheorie, visuelle Kulturen, westliche und ostasiatische Gegenwartskunst, globale Kunstgeschichte, die Geschichte asiatischer Biennalen, kulturelle und visuelle Übersetzung, sowie die Wechselbeziehungen zwischen Schrift und Bild.



Publikationen

“(An-)Ästhetisierte Authentizität. Migrationsästhetische Übersetzungspraktiken in der dokumentarischen Fotografie von Sebastião Salgado und Jim Goldberg”, in: Claudia Benthien und Gabriele Klein (Hg.), Übersetzen und Rahmen. Praktiken medialer Transformation, Paderborn 2016, 223–238; Schriftikonik. Bildphänomene der Schrift in kultur- und medienkomparativer Perspektive, Eikones Reihe, München 2015; Birgit Mersmann et al. (Hg.), Kunsttopographien globaler Migration, ( = Themenheft der kritischen berichte), Marburg 2015.

13 November 2017
18:15
  • Lecture
IFK
Birgit Mersmann

HOW TO TRANSLATE THE EXPERIENCE OF MIGRATION: PARTICIPATORY PRACTICES IN SOCIAL DOCUMENTARY PHOTOGRAPHY

What happens when the theory of translation is not restricted to the translation of cultural representations and symbolic forms, but is extended to include the translation of real people/active subjects, their present life situations? How does the photo-documentary translation of migrants’ lives reshape and diversify our understanding of “cultures of translation”?

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