Ernesto Laclau
ifk Visiting Fellow


Zeitraum des Fellowships:
01. März 1999 bis 30. Juni 1999

The Emergence of a populist Right in Austria at the End of the XIXth Century



PROJEKTBESCHREIBUNG

Wie sind die Logiken beschaffen, die die Konstruktion sozialer Identitäten in den gegenwärtigen Gesellschaften bestimmen? Zumindest zwei wichtige Veränderungen haben in den letzten 20 Jahren stattgefunden. Eine erste Veränderung ist in dem Zustand der permanenten Krise zu sehen, in die der wohlfahrtstaatliche Konsens seit den 70er Jahren geraten ist. Dieser bildete die beherrschende politische Hegemonie der westlichen Demokratien seit 1945. Die Form der Hegemonie zeichnete sich durch einen hohen Grad der Institutionalisierung sich ausweitender sozialer Ansprüche im Kontext eines steten Wirtschaftswachstums aus. Obwohl die Ausdifferenzierung des politischen Spektrums bedingt durch den Kalten Krieg immer präsent war, beeinflußte dies nicht unmittelbar die Artikulation sozialer Ansprüche. Während der 70er und 80er Jahre zerbrach das Konsensmodell jedoch weitgehend. Dies war zum einen verursacht durch das Auftauchen neuer politischer Strömungen und Anliegen, die innerhalb der gegebenen politischen Strukturen nicht so leicht Ausdruck finden konnten, und zum anderen durch die über den Neoliberalismus verursachte soziale und politische Neuausrichtung der großen westlichen Demokratien.

Die Folge dieser Entwicklungen war eine abnehmende Fähigkeit des politischen Systems, Raum und Artikulationsmöglichkeiten für verschiedene Formen des sozialen Protests- von der Ökologiebewegung, über die Protestformen in der Folge von 1968 bis hin zum Rechtspopulismus in einigen der größten westeuropäischen Demokratien bereitstellen zu können.

Der Workshop versucht die Emergenz dieser disparaten Protestbewegungen und deren Logik innerhalb der Hegemonietheorie von Chantal Mouffe und Ernesto Laclau zu thematisieren.



CV

Professor of Political Theory, Department of Government, Director of the Doctoral Programme in Ideology and Discourse Analysis and Director of the Centre for Theoretical Studies in the Humanities and Social Sciences, University of Essex. Entwickelte gemeinsam mit Chantal Mouffe ein post-strukturistisches Konzept der Hegemonialtheorie und veröffentlichte neben diesem gemeinsamen Band Hegemony and Socialist Strategy. Towards a Radical Democratic Politics (London: Verso 1985) [dt. Hegemonie und radikale Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus (Wien: Passagen-Verlag, 1991)]



Publikationen

u.a. New Reflections on the Revolution of our Time (London: Verso 1990); The Making of Political Identities Hg., (London, New York: Verso 1994); Emancipation(s) (London: Verso 1996), mit Isabei Bastos und Francisco Panizza: From Liberalism to Populism:The Transformation of the Political Imaginary in Latin America (London: Verso 1997).