Movement and Metaphor – Tropen und Defigurationen im zeitgenössischen Tanz
Die Vielfalt der Darstellungsweisen im zeitgenössischen Tanz beruht auf einer großen Varianz von Körpertechniken und Bewegungstrainings. Gemeinsam ist diesen phänotypisch sehr unterschiedlichen Formen des Tanzes, dass ihnen nicht mehr eine einzige stilbildende Praxis der Körper“Bildung“ zugrunde liegt. Stattdessen wird von TänzerInnen im Laufe der Ausbildung oft simultan eine Mixtur von unterschiedlichen Techniken und Trainingsweisen erworben, um differenzierte Bewegungsqualitäten einzusetzen. Sprachbilder, Metaphern und Wortfelder werden verwendet, um Körper zu sensibilisieren und Bewegungsweisen zu transformieren, z. B. indem die Einbildungskraft in spezifischer Weise auf kinästhetische Selbstwahrnehmung oder raumzeitliches (dis-)placement gelenkt wird. Im Vortrag soll an unterschiedlichen Beispielen gezeigt werden, wie Metaphern eingesetzt werden, um Bewegungsqualitäten zu beeinflussen. In welcher Weise fungieren sie als "Translator" in einem Prozess des repatterning von habitualisierten Bewegungen im Sinne einer somatischen Mikropoetik des Übersetzens? Welche Tropen (trans-)formieren und defigurieren Bewegung in spezifischen körperästhetischen Praktiken? Das Projekt verfolgt die Frage, welche Theorien der Metapher und/oder der "Unbegrifflichkeit" (Hans Blumenberg) neue Perspektiven auf diese performativen Prozesse zwischen Bild - Körper - Bewegung hinsichtlich ihrer ästhetischen Wirksamkeit ermöglichen.
Gabriele Brandstetter ist Professorin für Theater- und Tanzwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seit 2008 Mitdirektorin des Internationalen Kollegs „Verflechtungen von Theater-Kulturen“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Geschichte und Ästhetik von Tanz, Theater und Literatur vom 18. Jh. bis zur Gegenwart, zu Übertragungen zwischen Sprache - Körper - Bewegung sowie zu Virtuosität in Kunst und Kultur, und zur Beziehung von Bild und Bewegung.
gem. mit Holger Hartung (Hg.), Moving (Across) Borders. Performing Translation, Intervention, Participation, Bielefeld 2017; gem. mit Katja Schneider (Hg.), Sacre 1913/2013. Tanz, Opfer, Kultur, Freiburg 2017; Poetics of Dance. Body, Image and Space in the Historical Avant-Gardes, New York 2015; Bild-Sprung. TanzTheaterBewegung im Wechsel der Medien, Berlin 2005.
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Die Vielfalt der Darstellungsweisen im zeitgenössischen Tanz beruht auf einer großen Varianz von Körpertechniken und Bewegungstrainings. Gemeinsam ist diesen phänotypisch sehr unterschiedlichen Tanzformen, dass ihnen nicht mehr eine einzige stilbildende Praxis der Körper-„Bildung“ zugrunde liegt. Stattdessen wird von TänzerInnen im Laufe der Ausbildung oft simultan eine Mixtur unterschiedlicher Techniken und Trainingsweisen erworben, um differenzierte Bewegungsqualitäten einzusetzen.
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