Jens Schröter
ifk Senior Fellow


Zeitraum des Fellowships:
01. März 2017 bis 30. Juni 2017

Die Unordnung und das dreidimensionale Bild



PROJEKTBESCHREIBUNG

Die Stereoskopie ist ein seit dem 19. Jahrhundert bekanntes Verfahren, um räumlich anmutende Bilder zu erzeugen. Sie ist meist als eine Art Unterhaltungsmedium bekannt – noch heute im 3-D-Kino. Doch sie wurde auch bei politischen wie wissenschaftlichen Praktiken eingesetzt, um „Ordnung“ herzustellen. Dazu werden im Forschungsprojekt von Jens Schröter zwei sehr verschiedene Beispiele untersucht: einerseits der Einsatz der Stereoskopie in teilchenphysikalischen Detektoren, näherhin im Fall der Entdeckung des sogenannten Omega-Minus-Baryons 1964, wodurch Ordnung in den „Teilchenzoo“ gebracht werden konnte. Andererseits wird die Rolle der Stereoskopie im Dritten Reich hinsichtlich eines besonderen Aspekts untersucht – nämlich der Idee, durch die Verbreitung und den pädagogischen Einsatz der Stereoskopie in der „Erziehung zur Raumvorstellung und Raumanschauung“ die angeblich ungeordnete Zeit der Weimarer Republik in einer neuen, auch plastisch-visuellen Ordnung zu überwinden.



CV

Jens Schröter ist seit April 2015 Inhaber des Lehrstuhls Medienkulturwissenschaft an der Universität Bonn. Von 2008 bis 2015 war er Professor für „Theorie und Praxis multimedialer Systeme“ an der Universität Siegen, im Wintersemester 2014/15 Senior Fellow am DFG-Forscherkolleg „Medienkulturen der Computersimulation“.



Publikationen

gem mit Till A. Heilmann (Hg.), Medienwissenschaft und Kapitalismuskritik (= Navigationen. Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften, Jg. 16, H. 2, Siegen 2016); 3D. History, Theory and Aesthetics of the Technical-transplane Image, New York 2014; gem. mit Thomas Hensel (Hg.), Die Akteur-Netzwerk-Theorie als Herausforderung der Kunstwissenschaft, Schwerpunktherausgeberschaft der Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, Heft 1/2012; (Hg.), Handbuch Medienwissenschaft, Stuttgart 2014; Das Netz und die Virtuelle Realität. Zur Selbstprogrammierung der Gesellschaft durch die universelle Maschine, Bielefeld 2004.

Mit weit geschlossenen Augen. Virtuelle Realitäten entwerfen

"Mit weit geschlossenen Augen. Virtuelle Realitäten entwerfen"

Eine interdisziplinäre Tagung und Ausstellung 

Ort: Köln International School of Design der TH Köln, 31. Mai bis 1. Juni 2017

Vorträge u. a.  von 

Jens Schröter, Universität Bonn/IFK_Senior Fellow:

"Das volumetrische Bild, verräumlichtes Wissen

und kollaborative Praxis"

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(Falsch)Bilder des Geldes. Bildkultur und Medienreflexion.

(Falsch)Bilder des Geldes. Bildkultur und Medienreflexion. 

Eine Tagung an der Universität Hamburg, 8.-10. Juni 2017

u. a. Vortrag von Jens Schröter (Bonn/IFK_Senior Fellow Wien):

"Die Medialität des Geldes und seine Repräsentierbarkeit"

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10 Mai 2017
18:15
  • Lecture
IFK
Jens Schröter

DIE ERZIEHUNG ZUR RAUMVORSTELLUNG UND RAUMANSCHAUUNG: STEREOSKOPIE IM DRITTEN REICH

Die Stereoskopie ist ein seit dem 19. Jahrhundert bekanntes Verfahren, um räumlich anmutende Bilder zu erzeugen. Sie ist meist als eine Art Unterhaltungsmedium bekannt – noch heute (in veränderter Form) im populären 3-D-Kino. Doch sie wurde auch bei politischen wie wissenschaftlichen Praktiken eingesetzt, um „Ordnung“ herzustellen. So auch im Dritten Reich.

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