Matthias Marschik
ifk Research Fellow


Zeitraum des Fellowships:
01. März 2003 bis 30. Juni 2003

Stadt – Sport – Raum. Sportpraxen und -mythen als soziale Texte urbaner Erfahrungen



PROJEKTBESCHREIBUNG

Der moderne Sport begann zu Anfang des 20. Jahrhunderts das Bild der Metropole Wien und das Zusammenspiel zwischen der Stadt und deren BewohnerInnen zu prägen. Es entstanden sportliche Räume, an denen Urbanität gelebt und erfahren und die Stadt(um-)geformt wird.
Dem Massensport kommt dabei besondere Bedeutung zu, weil er einerseits als neutrales Territorium konstruiert wird. Andererseits sind es nicht nur Sehenswürdigkeiten und aktuelle architektonische Lösungen, die einer Stadt und ihren BewohnerInnen Erinnerung, Sehnsucht und Erfahrung repräsentieren, sondern gerade die alltagskulturellen Stätten des Vergnügens und der Emotionen, der Anteilnahme oder der individuellen Involviertheit. Der Sport wurde zu einem wesentlichen Aspekt der urbanen Narration, ihrer Mythen und Legenden. Denn erst wer das "Wunderteam" versteht, versteht auch Wien, und zwar nicht als Wirklichkeit, sondern als "virtuelle Heimat". Die Entstehung, Veränderung sowie den Status Quo der Wiener Stadterfahrungen qua Sport auf der praktischen wie symbolischen Ebene nachzuzeichnen, ist das Ziel dieses Projektes. Es gilt, das komplexe Bild der Artikulation(en) von Stadt und Sport und die Interdependenzen zwischen dem (Massen-)Sport und anderen kulturellen Formationen am Beispiel der Stadt Wien nachzuzeichnen: Die Wandlungen der "Metropole Wien" sind, so steht zu vermuten, in engem Zusammenhang mit ihren sportlichen Praxen zu sehen.



CV

Freier Kultur- und Sozialwissenschafter, Wien



Publikationen

U.a. gem. mit Doris Sottopietra: Erbfeinde und "Haßlieben". Konzept und Realität der Bewahrung Mitteleuropas im Sport (Münster 2000); "Flieger, grüß mir die Sonne". Eine kleine Kulturgeschichte der Luftfahrt (Wien 2000)