Übersetzungstheoretisches Herangehen bei Texten aus dem „Afrikanisch-Französischen“
Der linguistische Überrest der französischen Kolonisation in Afrika bleibt heute noch prägnant, weil Französisch als fremde Amtssprache in vielen Postkolonien noch gilt. Im postkolonialen Diskursrahmen wurden die strengen Regeln dieser Sprache durch afrikanische Literaten verhöhnt, die abweichende Formen der französischen Sprache in ihren Romanen formalisierten. Im Forschungsprojekt von Messan Tossa wird auf übersetzungstheoretische Probleme eingegangen, welche die Übersetzung dieser Romane in die deutsche Standardsprache aufwirft.
Messan Tossa studierte Germanistik an der Université de Lomé. Er promovierte 2014 zum Thema Friedensdiskurse in der neueren deutschsprachigen Literatur an der Université de Lomé. Er war Fellow an deutschen Institutionen wie etwa dem DAAD, der Alexander von Humboldt Stiftung und der Staatsbibliothek Berlin und ist heute als Honorardozent in der Germanistikabteilung der Université de Lomé und als Research Assistant im Staatsarchiv Togo tätig. Arbeitsschwerpunkte: Literatur zu Krieg und Frieden, Postkolonialismus.
Friedensdiskurse in der neueren deutschsprachigen Literatur, Berlin 2019; „Das Bild der Togoer in Karl Hasselmanns Erzählung lou“, in: Anna Babka, Amatso Obikoli Assemboni, Laura Beck, Axel Dunker (Hg.), Postkolonialität denken. Spektren germanistischer Forschung in Togo, Wien 2017, S. 245–252; „Versuch über eine afrikanische Moderne“, in: Marie-Therese Mäder, Chantal Metzger, Stefanie Neubert u. a. (Hg.), Brücken bauen – Kulturwissenschaft aus interkultureller und multidisziplinärer Perspektive, Bielefeld 2016, S. 245–256.
Im Jahre 2000 legte der französischsprachige Romancier Ahmadou Kourouma einen Roman zu den afrikanischen Bürgerkriegen in einer äußerst dezentrierten Sprache vor. Fünf Jahre später erschien eine deutsche Übersetzung des Romans. Messan Tossa stellt die Frage nach der Übersetzung subalterner Sprachformen in „sogenannten“ Standardsprachen.