Thomas Rohringer
ifk Junior Fellow


Zeitraum des Fellowships:
01. Oktober 2017 bis 30. Juni 2018

Die moralische Ökonomie der Staatsbürgerschaft im 1.Weltkrieg. Die Reintegration Kriegsbeschädigter in der Habsburgermonarchie



PROJEKTBESCHREIBUNG

Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Alltagsgeschichte von Staatsbürgerschaft in der späten Habsburgermonarchie und ihren Nachfolgestaaten Österreich und Tschechoslowakei (1914–1924) anhand der Reintegrationsmaßnahmen für verletzte und erkrankte (kriegsbeschädigte) Soldaten des Ersten Weltkriegs. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf der Verflechtung von Ökonomisierung und Moralisierung der Kriegsbeschädigten in den Praktiken der Rehabilitation einerseits, auf der Ausbildung eines Selbstverständnisses der Kriegsbeschädigten in der Interaktion mit den staatlichen Stellen in der Aushandlung ihrer Ansprüche andererseits.



CV

Thomas Rohringer studierte von 2007 bis 2013 Geschichte an der Universität Wien. In seiner Diplomarbeit befasste er sich mit der Konstruktion von Männlichkeit in den österreichischen Kriegsopferorganisationen der Zwischenkriegszeit anhand einer Analyse ihrer Publikationsorgane. Von 2011 bis 2013 arbeitete er als Research Assistent für das vom FWF geförderte Forschungsprojekt „Beyond the Trenches. War Memories of German-speaking Soldiers of the Austro-Hungarian Army on the Eastern Front of the First World War“ unter der Projektleitung von Wolfram Dornik. Seit 2013 ist er Doktorand an der Technischen Universität Berlin und dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung im Rahmen der International Max Planck Research School „Moral Economies of Modern Societies“. Derzeit ist er IFK_Junior Fellow.



Publikationen

„Kriegsbeschädigte und Kriegsfolgenbewältigung“, in: Alfred Pfoser und Andreas Weigl (Hg.), Im Epizentrum des Zusammenbruchs. Wien im Ersten Weltkrieg, Wien 2013.

Arbeitsfreude und Selbstvertrauen. Die moralische Ökonomie der Re-Integration Kriegsbeschädigter in Cisleithanien (1914–1918)

 

Kürzlichst sind 2 Artikel von IFK_Junior Fellow Abroad Thomas Rohringer erschienen:

"Arbeitsfreude und Selbstvertrauen. Die moralische Ökonomie der Re-Integration Kriegsbeschädigter in Cisleithanien (1914–1918)", in: Frevert, Ute (Hg.): Moral Economies, Geschichte und Gesellschaft Sonderheft 26, 163-186.

Hg. gem. mit Peter Becker, Peter Collin und Timon de Groot, "Trust and National Belonging. Welfare for Disabled Veterans in Bohemia (1914‑1918)", in: Administory. Zeitschrift für Verwaltungsgeschichte 3 (2018), 218-234.

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30 Oktober 2017
18:15
  • Lecture
IFK
Thomas Rohringer

SELBSTVERTRAUEN UND LEISTUNGSKRAFT. PRAKTIKEN DER REHABILITATION KRIEGSINVALIDER

Die Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit Kriegsinvalider während des Ersten Weltkriegs sollte diese nicht nur ökonomisch in die Gesellschaft reintegrieren, sondern auch emotional wieder in der staatlichen Gemeinschaft verankern und charakterlich zu Staatsbürgern erziehen. Die Praktiken verflochten daher Medizin, Wirtschaft und Moral.

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