24 April 2017
  • Lecture
IFK

DIE KARRIERE DER KÜNSTLERISCHEN FORSCHUNG

18:15 - 20:00

Künstlerische Forschung/Artistic Research macht seit Jahren auch im deutschsprachigen Gebiet eine anhaltende Karriere, und zwar diskursiv, institutionell sowie auch förderpolitisch. Sie bewegt sich konstitutiv zwischen Theorie und Praxis und stellt dabei ihr wissenschaftlich-künstlerisches Selbstverständnis auf den Dauerprüfstand.

 

Künstlerische Forschung ist im deutschsprachigen Bereich seit mehr als einem Jahrzehnt en vogue, an Kunsthochschulen gibt es immer neue Forschungsschwerpunkte und Doktoratsprogramme, die sich der Artistic Research verpflichten, und seit einiger Zeit wird sie auch von FWF und SNF gefördert.

Die explizite Verschränkung der künstlerisch-forschenden Arbeit mit der begrifflich-wissenschaftlichen richtet sich nicht zuletzt gegen die nunmehr über 200 Jahre alte institutionelle Trennung von Kunst und Wissenschaft. Damit rüttelt künstlerische Forschung auch an der traditionell geisteswissenschaftlichen Disziplinierung der Künste durch die akademische Sekundärrede. – Wie hat sich der Fachdiskurs der künstlerischen Forschung in den letzten Jahren entwickelt, welches sind die jetzigen Herausforderungen, was steht an? Nicht zuletzt soll eine aktuelle Gefahr angesprochen werden, nämlich die Tendenz, dass das Feld der Artistic Research erneut in eine Trennung zerfällt, gegen die sie in ihren Anfängen selbst angetreten ist: eine Trennung in das, was Artistic Researcher tun, und das, was GeisteswissenschafterInnen dazu sagen.

 

Corina Caduff ist Kultur- und Literaturwissenschafterin und seit 2004 Professorin an der Zürcher Hochschule der Künste / Institut für Theorie (ith). Sie ist auch als Literaturkritikerin tätig. Arbeitsschwerpunkte: Gegenwartsliteratur; Artistic Research; Verhältnis der Künste; Tod und Sterben. Derzeit ist sie IFK_Gast des Direktors.

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