06 November 2023
  • Lecture
ifk & ifk@Zoom

Dokumentarfilm als wissenschaftlicher Erkenntnisgenerator

18:15

 

Es ist streitbar, was einen guten Dokumentarfilm ausmacht oder ob diese Kategorie überhaupt noch sinnvoll ist. Ungeachtet dessen existiert eine Praxis des Filmemachens, die mit ausgesprochener Affinität zur Wirklichkeit operiert. Anders als fiktionaler Film verpflichtet sich Dokumentarfilm einer dahingehenden Methodik: Überbordende inszenatorische Einfälle, zu steile dramaturgische Rhetorik u. Ä. disqualifizieren den Film vom Label der Dokumenthaftigkeit. Andererseits sind filmische Aufzeichnungen der Welt nicht automatisch auch Dokumentarfilme. Erst gewisse Eingriffe in das Material, insbesondere Montage, die filmische Argumente und Bedeutungen herstellt, machen aus Footage einen  Dokumentarfilm. Es kann also nicht allein um eine möglichst unverfälschte Wiedergabe der Wirklichkeit gehen. Dokumentarfilme stellen vielmehr filmische Metaphern der nichtfilmischen Wirklichkeit her, in denen sich (im gelungenen Fall) unsichtbare Elemente der Realität widerspiegeln. Vor allem dieses Merkmal birgt eine gewisse Problematik, wenn Dokumentarfilm als wissenschaftliches Werkzeug herangezogen wird. Der Vortrag versucht diese Hindernisse sowie das spezifische Erkenntnispotenzial von Dokumentarfilm zu erörtern.

Arthur Summereder ist Filmemacher, Filmeditor, bildender Künstler und PhD-Researcher. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit dem Verhältnis zwischen filmischen Repräsentationen und nichtfilmischer Wirklichkeit. Aktuell ist er ifk Artist in Residence.

 

DER VORTRAG FINDET HYBRID STATT.

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