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Dicht behaarte Frauenkörper werden in der mittelhochdeutschen Literatur als abschreckend und abstoßend beschrieben. Mit kostbaren Pelzen sind hingegen höfische Damen bekleidet. Der Vortrag zeichnet ein Bild haariger Häute, das in Bezug auf Frauenkörper zwischen den Extremen von Höfischheit und Wildheit angesiedelt ist.
Die Gralsbotin Cundrîe im mittelhochdeutschen Versroman Parzival ist eine kuriose Erscheinung: Ihre Augenbrauen sind so dicht, dass sie damit Zöpfe flechten kann, das gesamte Gesicht ist behaart, und ihre Hände gleichen einem Affenfell. Während die Körperbehaarung an der wundersamen Cundrîe kein verlockendes Minneangebot darstellt, unterstreicht die Bedeckung mit kostbaren Tierhäuten den Liebreiz schöner Damenkörper.
Die mittelalterlichen Dichter spielen mit der Nähe von menschlichen und tierischen Oberflächen; vergleichen die Haut attraktiver Frauen mit Schwänen und Gänsen und kleiden diese in luxuriöse Pelze. Dabei bleibt teilweise offen, ob auf die Kleidung oder den darunterliegenden Körper rekurriert wird.
Im Spiel von Mensch und Tier auf Basis von behaarten und gefiederten Häuten unterstreichen haarige Häute die Schönheit und die sinnliche Ausstrahlung der Trägerinnen.
Nora Grundtner studierte Germanistik, Textiles Gestalten sowie Psychologie und Philosophie in Salzburg und Falmouth (UK). Seit 2018 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Ältere deutsche Sprache und Literaturan der Universität Salzburg. Ihr besonderes Forschungsinteresse gilt der materiellen Kultur in der Literatur des Mittelalters. Nora Grundtner ist derzeit IFK_Junior Fellow.
DER VORTRAG WIRD IN ANWESENHEIT DER IFK_FELLOWS PER ZOOM ÜBERTRAGEN. WIR FREUEN UNS AUF IHRE ONLINE-TEILNAHME!
Ort: IFK@Zoom
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