Gerade im Zusammenhang mit der ungleichen Verteilung unbezahlter Care-Arbeit rückt der Haushalt als Bühne ökonomischer und sozialer Auseinandersetzungen in den Mittelpunkt. Die Vorstellung des Haushalts als Ort des Privaten und als Gegenpol zur Erwerbssphäre ist aber ein historisch relativ junges Phänomen, das erst mit der Trennung von Arbeits- und Lebensort im Zuge der Industrialisierung bedeutsam wurde. Im Gegensatz dazu waren Haushalte in der Vergangenheit eine grundlegende ökonomische Funktionseinheit. Neben die auch heute noch dominanten Funktionen der Reproduktion, Sozialisation und Konsumption trat die Produktion bzw. Erwerbsarbeit. Zudem war häufig eine politischpartizipative Dimension mit Hausbesitz verbunden. Dabei waren die konkreten Haushaltsformen, Machtverhältnisse und Handlungsräume innerhalb der Sphäre des Hauses und darüber hinaus vom sozialen, politischen und ökonomischen Kontext geprägt. Ausgehend von Forschung zum frühneuzeitlichen Niederösterreich beleuchtet der Vortrag den Haushalt als Schnittpunkt zwischen Produktion, Austausch, Konsumption, Familie und Verwandtschaft und fragt, welche Rolle der Zugang zu Besitz und Ressourcen hierbei spielte.
Matthias Donabaum studierte Geschichte und Volkswirtschaftslehre in Wien und Cambridge. Seine Forschungsinteressen umfassen u. a. Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Frühen Neuzeit sowie quantitative Methoden. Aktuell ist er ifk Junior Fellow.
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