Der sich ständig verschiebende Spagat zwischen kultureller Heterogenität, Individualismus und staatlicher Homogenisierung ist der Musik aus China bis in die kleinsten Zellen eingeschrieben. Schon allein deswegen ist diese Musik hochdynamisch. Dennoch gab es bis in die 2000er-Jahre einige unumstößliche Konstanten – doch auch sie werden nun in Frage gestellt.
Aufgrund einer signifikant neuen Lebens- und Ausbildungsrealität sind für die ab den 1990er-Jahren geborenen Komponist*innen ehemals kontrovers diskutierte Fragen zu Nationalstil und der Integrationsarbeit an traditioneller Musik nunmehr historische Randdiskurse und Relikte einer westlich dominierten Perspektive. Musik aus China gestaltet sich heute zunehmend diverser und bricht vielerorts mit etablierter Ästhetik und Norm – während Gesellschaft und Kulturpolitik scheinbar gegenläufigen Tendenzen folgen. Der Vortrag gibt anhand von Analysen der künstlerischen Praxis einiger ausgewählter Komponist*innen einen Überblick über die ästhetische Diversität der jüngsten Musik aus China und versucht jenen Brüchen nachzuspüren.
Andreas Karl ist Musikwissenschafter, Dramaturg, Librettist und Komponist. Seine Forschungsschwerpunkte sind zeitgenössische Musik in Europa und China. Er ist derzeit Dissertant an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und forscht zur jüngsten Musik aus China. Er war Assistent des Komponisten Beat Furrer und Lecturer an der mdw und am Pekinger Zentralkonservatorium. Als Komponist nutzt er das Pseudonym Cornelius Berkowitz. Derzeit ist er IFK_Junior Fellow.
DER VORTRAG FINDET HYBRID STATT.
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